Politik und Pluralität: Die Pluralität als das politische Phänomen bei Hannah Arendt

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2009-04-01
Issue Year
2009
Authors
Park, Hyok
Editor
Abstract

When regarding the present crisis of the Political, the acceptance of the principle of plurality can be a corrective against the loss of the Political. The political theory of Arendt poses a classical topic anew: the relationship between politics and plurality. The discovery of plurality as a foundation of the Political is a unique contribution of Arendt to political philosophy of our time. This dissertation attempts to demonstrate that the concept of plurality is the fundamental idea of Arendt's political thoughts. With the concept of plurality it tries to find a shared foundation of diverse and heterogeneous topics of Arendt's theory of the Political. This attempt is not only justifiable with a theoretical and interpretative approach but it also concerns the present crisis of the Political where man exists oblivious of himself and of the world. The question is whether Arendt's concept of plurality gives answers to remedy the present collapse of political life in a community. The analysis of this question is divided into four parts. The first part deals with Arendt's basic anthropological, action-theoretical and methodical principles of her political thoughts. In the second part Arendt's critique about modern society and its depolitization is in the focus of her social contract theory. The third part shows Arendt's critique about anti-pluralistical elements of the western tradition in political philosophy, which she holds partly responsible for the crisis of plurality in present societies. At last, the fourth part discusses the relationship between politics and plurality. This dissertation comes to the conclusion that Arendt understands plurality as the primary phenomenon of the Political. This work emphasizes the connection between political participation and plurality of the Political. In the possibility of participational and pluralistic politics lies the liberty of men and at the same time the responsibility of the individual for a common world.

Abstract

Im Hinblick auf die gegenwärtige Krise des Politischen kann die Anerkennung des Prinzips der Pluralität ein Gegenmittel zum Verlust des Politischen darstellen. Arendts politische Theorie wirft erneut ein klassisches Thema auf: das Verhältnis von Politik und Pluralität. Die Entdeckung der Pluralität als ein Fundament des Politischen ist ein einzigartiger Beitrag, den Arendt zur politischen Theorie unserer Zeit geleistet hat. Diese Dissertation unternimmt den Versuch, das Konzept der Pluralität als politische Grundkategorie in Arendts politischem Denken herauszuarbeiten. Der Versuch, verschiedene und heterogene Themen der Arendtschen Theorie des Politischen auf den Pluralitätsbegriff als ein gemeinsames Fundament hin zu verstehen, ist nicht nur durch den theoretisch-interpretativen Ansatz begründbar, sondern er hat mit der gegenwärtigen Krise des Politischen zu tun, wo der Mensch sowohl selbst- wie weltvergessen existiert. Die Frage ist, ob sich Lösungsperspektiven aus Arendts Pluralitätskonzept hinsichtlich des gegenwärtigen Zusammenbruchs des politischen Zusammenlebens gewinnen lassen. In Hinsicht auf diese Frage ist die Untersuchung in vier Teile gegliedert: Der erste Teil ist den anthropologischen, Handlungstheorietischen und methodischen Grundlagen von Arendts politischem Denken gewidmet. Im zweiten Teil steht Arendts Kritik an der modernen Gesellschaft und deren Entpolitisierung als Grundlage ihrer Gesellschaftstheorie im Mittelpunkt. Im dritten Teil steht Arendts Kritik an den antipluralistischen Elementen in der westlichen Tradition politischer Philosophie, die sie mitverantwortlich für die Krise der Pluralität in der modernen Gesellschaft macht. Im vierten und letzten Teil steht das Verhältnis von Politik und Pluralität im Zentrum. In diesem Aufbau kommt diese Arbeit zu dem Ergebnis, dass Arendt Pluralität als das primäre Phänomen des Politischen überhaupt verstanden hat. Diese Arbeit lenkt den Blick auf die Verbindung von politischer Teilhabe und Pluralität des Politischen. In der Möglichkeit der partizipatorischen pluralen Politik liegen die Freiheit des Menschen und zugleich die Verantwortlichkeit des Einzelnen für die gemeinsame Welt.

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