Die chinesische Kinder- und Jugendliteratur als Autorität für ihre Leser unter besonderer Berücksichtigung des Jugendromans der 1990er Jahre

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2007-10-12
Issue Year
2007
Authors
Beständig, Andrea
Editor
Abstract

In an autocratic country as the People's Republic of China (PRC) the notion of authority is fundamental for the acceptance of the party's governance. Given the increasing influence of democratic, capitalistic countries the Chinese Communist Party (CCP) might be confronted in the near future with the problem of its power's legitimisation. Facing this situation the question arouses, how the CCP can further succeed in consolidating its exclusive authority and make the people, also the future generations, accept its power. In China, since its beginnings in the early 20th century, children's literature is considered to be of great importance for transforming and modernising the country. The present study deals with the question, to what degree Chinese children's literature is supposed to be used as an education tool by the academics of children's literature studies, with focus on the children's literature since 1978. Theory and production are closely linked in the Chinese children's literature system, with the consequence that theoretical postulations easily find their way in works of children's literature. The present study works out today's notion of authority, taking the confucional background into account, and shows how this notion of authority results in a specific view of childhood. Both, the notion of authority and the view of childhood, deeply influence children's literature. The genre of the youth novel was the main genre in 1990s' Chinese children's literature and is especially well suitable for influencing the young readers. By means of this genre the previous researched educational function of children's literature is substantiated and with regard to the influence on the notion of authority two exemplary novels are analysed.

Abstract

Das Thema Autorität ist in einem Staat wie der Volksrepublik China von grundlegender Bedeutung für die Anerkennung der alleinherrschenden Partei. Mit zunehmendem Einfluss aus demokratischen, kapitalistischen Ländern sieht sich die KPCh womöglich in Zukunft mit dem Problem ihrer eigenen Machtlegitimierung konfrontiert. Angesichts dieser Situation stellt sich die Frage, mit welchen Mitteln es der Partei gelingen kann, auch bei den nachkommenden Generationen ein Autoritätsverständnis auszubilden, das die alleinige Autorität der Partei und Regierung akzeptiert und diese im besten Fall als unumstößliche Tatsache sieht. Der Kinder- und Jugendliteratur wird in China seit ihrer Entstehung zu Beginn des 20. Jahrhunderts große Bedeutung als Mittel zur Umgestaltung und Modernisierung des Landes beigemessen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern die chinesische Kinder- und Jugendliteratur in der Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft als Erziehungsmittel angesehen wird, wobei der Schwerpunkt auf der Kinder- und Jugendliteratur seit 1978 liegt. Die theoretische Forschung und die Produktion im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur sind in China eng miteinander verflochten, so dass theoretische Forderungen verstärkt ihren Niederschlag in den Werken finden. Das in der Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft vorherrschende Autoritätsverständnis wird vor seinem konfuzianischen Hintergrund untersucht und das daraus resultierende Kindheitsbild in seiner historischen Entwicklung herausgearbeitet. Beides sind Faktoren, die auf die Kinder- und Jugendliteratur maßgeblichen Einfluss haben. Anhand der Gattung des Jugendromans, die zum einen Hauptvertreter der chinesischen Kinder- und Jugendliteratur der 1990er Jahre ist und sich zum anderen mit seiner jugendlichen Zielgruppe besonders gut für die Beeinflussung bezüglich des Autoritätsverständnisses eignet, wird die zuvor herausgearbeitete Erziehungsfunktion von Kinder- und Jugendliteratur konkretisiert und im Hinblick auf die Einflussnahme auf das Autoritätsverständnis an zwei Werken exemplarisch analysiert.

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